Schon lange konnte sich Pia Pfeifer vorstellen, in den Bergen zu leben – ein Erasmus-Aufenthalt in Innsbruck machte es für die Studentin der SRH Hochschule für Gesundheit möglich.
Bachelorarbeit, Online-Vorlesungen und erste Master-Kurse unter einen Hut bringen? Das geht! Pia Pfeifer, Studentin im ausbildungsintegrierenden Bachelor-Studiengang Physiotherapie am Campus Stuttgart der SRH Hochschule für Gesundheit, verbringt aktuell einen Auslandsaufenthalt in Innsbruck. Wie sie dort ihren Alltag gestaltet und warum es sich lohnt, ins Ausland zu gehen, hat sie uns in einem kurzen Interview erzählt.
Warum haben Sie sich für einen Auslandsaufenthalt und speziell für Innsbruck entschieden?
Die Entscheidung für Erasmus fiel für mich, weil ich die einmalige Gelegenheit nutzen wollte, in einem anderen Land an einer anderen Uni zu studieren und dadurch neue Perspektiven zu gewinnen und meinen Horizont zu erweitern, sowohl auf beruflicher als auch auf persönlicher Ebene. Für Innsbruck habe ich mich entschieden, weil ich mir schon lange vorstellen kann, in den Bergen zu leben und dies mit der einmaligen Lage von Innsbruck die perfekte Möglichkeit war, das einmal auszutesten.
Wie hat Sie die SRH bei der Bewerbung und Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes unterstützt?
Ich denke, der Bewerbungsprozess wird an Hochschulen bzw. der SRH im Vergleich zu Universitäten sehr gut unterstützt, vor allem in Bezug auf das Ausfüllen von Dokumenten, die für Erasmus notwendig sind. Wobei ich leider auch sagen muss, dass sich der Bewerbungsprozess und das Warten auf eine Zusage deutlich mehr in die Länge gezogen hat, als zuvor vermittelt. Zudem gab es leider auch zu Beginn Schwierigkeiten mit der finanziellen Unterstützung, wodurch ich erst in meinem zweiten Monat hier das Erasmusgeld erhalten habe.
Die Kommunikation mit den Dozent:innen in Stuttgart ist aber sehr gut, seitdem ich hier in Innsbruck bin. Es wird mir immer ermöglicht, online am Unterricht teilzunehmen und ich werde dabei auch gut mit einbezogen. Zudem ist es kein Problem, die Bachelorarbeit auf die Distanz zu schreiben, mir wurden zu Beginn immer online Kolloquien von Frau Prof. Dr. Barthel angeboten.<o:p></o:p>
Wie sieht Ihr aktueller Alltag in Innsbruck aus?
Da ich meine Kurse in einem berufsbegleitenden Masterstudiengang für Ergotherapie belege, habe ich nur einmal im Monat für vier Tage übers Wochenende Vorlesungen. Das ist sehr angenehm, da ich dadurch sehr viel Zeit für meine Bachelorarbeit und die Online-Vorlesungen aus Stuttgart habe und natürlich auch ganz viel Zeit für Freizeitaktivitäten. Ich bin hier regelmäßig wandern, bouldern, Eisbaden im Inn, snowboarden und in einer Acroyogagruppe aktiv. Das ist das Schöne an Innsbruck, hier gibt es unzählige (sportliche) Freizeitmöglichkeiten und an jeder Ecke findet man begeisterte Mitstreiter.
Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis, was die größte Herausforderung?
Es ist schwer, mich auf ein einziges „schönstes Erlebnis“ festzulegen, denn ich habe hier schon sehr viele schöne Erfahrungen machen dürfen. Besonders schätze ich die Tatsache, dass ich hier in kürzester Zeit zu Fuß oder mit dem Radl die Natur und die Berge erreichen kann. Diese Nähe zur Natur ist wirklich einzigartig und bereichert meinen Aufenthalt enorm. Zudem habe ich das Glück, schon viele interessante Menschen kennen gelernt zu haben.
Auf der anderen Seite stellte sich zu Beginn die Herausforderung, Kontakte zu knüpfen. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass ich durch den berufsbegleitenden Masterstudiengang meine Mitstudierenden nur einmal im Monat treffe. Da nur wenige von ihnen aus Innsbruck kommen, gestaltete sich der Einstieg etwas schwieriger. Glücklicherweise lebe ich in einer 5er-WG, was bereits eine gewisse soziale Basis schuf. Im Laufe der Zeit habe ich jedoch auch durch gemeinsame Freizeitaktivitäten viele neue Kontakte geknüpft und fühle mich nun sehr wohl hier.
Was nehmen Sie für Ihre weitere berufliche Entwicklung mit?
Dadurch, dass ich meine Kurse im Masterstudiengang für Ergotherapie und Handlungswissenschaften belege, bekomme ich glücklicherweise tiefe Einblicke in einen weiteren Therapieberuf. Ich habe jetzt schon sehr viel aus den Vorlesungen mitnehmen können. Ich genieße es, dass der Unterricht hier ohne jeglichen Leistungsdruck gestaltet wird und der Fokus darauf liegt, dass jede:r Einzelne etwas für sich mitnehmen kann. Das ist aber auch einer sehr engagierten Studiengangsleitung zu verdanken. Durch sie konnten wir an einem interdisziplinären Kongress zu Planetarer Gesundheit teilnehmen, haben Unterricht mal ganz anders von einem Theaterpädagogen erleben dürfen und in ihrem Unterricht „Fallorientierte Reflexion und Integration“, mit mir bis dahin unbekannten Methoden, unsere beruflichen Herausforderungen untereinander austauschen und erörtern können. Nur als kleiner Einblick…
Was würden Sie anderen Studierenden empfehlen, die über einen Auslandsaufenthalt nachdenken?
Über den eigenen Schatten springen und einfach machen! Das ist eine gute Chance, einen neuen Ort und neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig finanziell unterstützt zu werden. Zudem ist es eine einmalige Möglichkeit, in die Vorlesungen in einem anderen Land, an einer anderen Uni / Hochschule reinzuschnuppern und sogar für ein Semester daran teilzunehmen.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ausbildungsintegrierenden Bachelorstudiengang Logopädie; Campusmanagerin Heidelberg; International Office