SRH Hochschule für Gesundheit

Unsere Promovenden

Gesundheitsdenker auf dem Weg zum Erfolg!

Aktuell promovieren vier Kolleginnen an unserer SRH Gesundheitshochschule. Mit spannenden, lebensnahen Forschungsprojekten werden sie die Gesundheitsforschung weiter vorantreiben.

Dipl.-Patholingustin Julia König

Entwicklung von Therapiematerial für das Störungsbild erworbener Dyslexien im Rahmen eines konnektionistischen Sprachverarbeitungsmodells.

  • Mitarbeiterin des Studiengangs: Logopädie, Bachelor of Science, ausbildungsintegrierend 
  • Institut/Einrichtung: Pädagogische Hochschule Heidelberg
  • Status: Erste Fassung der Promotionsschrift fertiggestellt; Einreichung in Vorbereitung. Vorraussichtliche finale Abgabefrist: 08.05.24
  • Kontakt: julia.koenig@srh.de

Schriftsprachstörungen, insbesondere Lesestörungen (sog. Dyslexien) können als Folge einer Hirnschädigung auftreten. Patienten, die an einer Dyslexie leiden, sind in ihrem Alltag erheblich eingeschränkt. Die therapeutischen Möglichkeiten sind bisher nicht ausreichend untersucht (Leff & Behrmann, 2008).

Ziel des Promotionsprojektes ist es, anhand eines konnektionistischen Sprachverarbeitungsmodells Therapiematerialien und/oder eine bestimmte Vorgehensweise abzuleiten und zu untersuchen, welche Vorhersagen das Modell für eine Dyslexietherapie machen kann und wie wirkungsvoll die neuen Materialien bzw. ein bestimmtes Vorgehen ist/sind.

In einem ersten Schritt wurde Therapiematerial auf der Grundlage eines konnektionistischen Sprachverarbeitungsmodells erstellt. Zur Untersuchung der Fragestellung, welche Vorhersagen ein konnektionistisches Sprachverarbeitungsmodell zur Therapie der erworbenen Lesestörung machen kann und wie wirksam das Therapiematerial ist, das auf der Grundlage dieses Modelltyps abgeleitet wurde, wurde eine Einzelfallserie mit 10 Patienten durchgeführt, die an einer Dyslexie nach einer Hirnschädigung litten. Die Patienten wurden mit einem dyslexiespezifischen Diagnostikmaterial untersucht, sie durchliefen eine Erhebungsphase (drei Baselinesitzungen) und durchliefen anschließend zwei Therapiephasen. Die Effektivität und Stabilität von möglichen Effekten wurde in follow-up-Sitzungen gemessen.

Die Leistungen der Patienten wurden vor der Therapie und nach der Therapie mittels Diagnostik, Baseline und follow-up Messzeitpunkten als auch ungeübten Items erhoben, um Therapieeffekte nachzuweisen. Alle Daten wurde mit einer gemischten linearen Regression (general linear mixed model) ausgewertet, aber auch auf Einzelfallebene inferenzstatistisch ausgewertet. Die sprachlichen Veränderungen der Patienten wurden vor dem theoretischen Hintergrund von Netzwerkmodellen interpretiert.

Dipl. Sozialpädagogin Annette Rustemeier-Holtwick

Digital gestützte Lernformen in der Pflege – Professionsanspruch und Potenziale

  • Mitarbeiterin des Studiengangs: Logopädie, Bachelor of Science, ausbildungsintegrierend Institut/Einrichtung: Universität Osnabrück, Fachbereich Humanwissenschaften, Fachgebiet Pflegewissenschaft; 
  • Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Walkenhorst
  • Status: Beginn der Dissertation in 2017; geplante Abgabe der Dissertation: 2024
  • Kontakt: annette.rustemeier-holtwick@srh.de

Ziel des Promotionsvorhabens ist es zu eruieren, welchen Beitrag digital gestütztes Lernen für die im Rahmen der Professionsentwicklung in der Pflege notwendigen Adaptionsprozesse leisten kann. Konkret soll in dem Forschungsvorhaben geklärt werden, wie digitale Lernformate und Lernumgebungen zu gestalten sind, damit Berufsangehörige davon profitieren. Es soll zudem eruiert werden, inwieweit individualisierte Lernstrategien in diesem Lernformat zu verankern sind und der Prozess des Überführens von wissenschaftlichem Wissen in praktisch relevantes Wissen unterstützt werden kann. 

Um die Bedeutung der digitalen gestützten Lernformen für diesen Prozess zu erfassen, wird auf ein qualitativ ausgerichtetes Forschungsdesign zurückgegriffen (Mayring 2007). Konkret wird ein qualitatives Experiment mit einem anschließend stattfindenden Experteninterview kombiniert (Mayring 2007; Kleining 1986; Burkart 2010; Gläser & Laudel 2010; Brinkmann et al., 1995). Durch die Kombination der Methoden begeben die Teilnehmenden in dem qualitativen Experiment aktiv in einen digital gestützten Lernprozess und explorieren bzw. reflektieren in dem anschließendem Experteninterview ausgehend von ihren Lernerfahrungen. Eingesetzt werden in dem Experiment zwei bereits erprobte Micro-Learning-Einheiten mit dem Titel: „Wege zum neuen Wissen – eigene Anfragen an die Wissenschaft am Beispiel Umgang mit MRSA“ und Beratung als Methode der Entscheidungsfindung „Schwester, ich hab da mal ‘ne Frage?“ (Sieger et. al., 2015, S. 78 ff.). Als Interviewform wird das fokussierte Interview gewählt, um die im Experiment erhobenen Deutungen, Sichtweisen und Einstellungen zu vertiefen. (Merton u. Kendall 1984). 

Das Theoretical Sampling umfasst zwei Gruppen: Die Teilnehmenden der Gruppe 1 (n=10) sind berufserfahrene Pflegefachkräfte, die bereits digital gestützte Weiterbildung mit dem Ziel des Transfers von Evidenz in die Pflegepraxis absolviert haben und durch das Projekt Flexicare mit den eingesetzten Lerneinheiten vertraut sind. Die Teilnehmenden der Gruppe 2 (n = 10) sind ebenfalls berufserfahrene Pflegefachkräfte mit Erfahrungen in Weiterbildungen und digital gestützten Lernformen. Sie kennen die eingesetzten Lerneinheiten jedoch nicht. Die Auswertung folgt der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018; Kuckartz u. Rädiker 2022). 

Als Ergebnisse liegen zum jetzigen Zeitpunkt die fallbezogenen Auswertungen im Sinne einer initiierenden Textbearbeitung vor. Die Hauptkategorien wurden deduktiv, die Subkategorien induktiv gewonnen. Das gesamte Material wurde anhand eines ein Kategoriensystems eingeordnet. Die inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse und die Ergebnisdarstellung wurden 2023 abgeschlossen. Die Ergebnisdarstellung gliedert sich , wie folgt: Lernprozesse der Berufsangehörigen, Lernen im Kontext beruflicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, Lernen im institutionellen Kontext und Anregungen und Hinweise zur Gestaltung digitalen Lernens. Derzeit wird der Theorierahmen aktualisiert. Die im Rahmen der Diskussion stattfindende Interpretation der Ergebnisse und Einordnung in den aktuellen Forschungsstatt steht noch aus. 

Petra Wagner

Die Rolle der D-Ärzte in der Psychosozialen Notfallversorgung

  • Mitarbeiter:in des Studiengangs: Arbeits- und Organisationspsychologie, M.Sc.
  • Institut/Einrichtung: Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
  • Status: in Vorbereitung 
  • Kontakt: petra.wagner@srh.de

Beschreibung des genauen Forschungsvorhabens folgt.

Maike Juds

Mitarbeiter:in des Studiengangs: Arbeits- und Organisationspsychologie, M.Sc.

Institut/Einrichtung: Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Status: in Vorbereitung

Kontakt: maike.juds@srh.de

 

 

Beschreibung des genauen Forschungsvorhabens folgt.

Daniel Niewrzol

Die psychosozialen Notfallversorgung in Eigentümergeführten- / Familienunternehmen.

Mitarbeiter:in des Studiengangs: Arbeits- und Organisationspsychologie, M.Sc.

Institut/Einrichtung: Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Status: in Vorbereitung

Kontakt: daniel.niewrzol@srh.de

Ziel des Promotionsvorhabens ist die vertiefende und vernetzende Untersuchung der im Forschungsprojekt „Psychosoziale Notfallversorgung in Unternehmen eine Bestandsaufnahme in Deutschland“ speziell der im Teilprojekt 1 erhobenen Daten zur PSNV in Unternehmen. In Vorbereitung auf eine vertiefende Betriebsform spezifische Untersuchung wurde in den Fragebogen ein Item zur Unternehmensform eingefügt, welches eine differenzierte Analyse der jeweiligen Betriebsform ermöglicht.

Eigentümergeführte bzw. Familienunternehmen stehen hierbei im Mittelpunkt.

Das Wittener Institutes für Familienunternehmen (WIFU) definiert Familienunternehmen als Unternehmen, die von Eigentümern geführt und/oder mehrheitlich besessen werden und bei welchen die Eigentümer/Familien die Entwicklungen des Unternehmens maßgeblich mitbestimmen. Hinzu kommt, dass diese Unternehmen seit mehreren Generationen existieren und beabsichtigt ist, diese auch an die nächste Generation weiterzugeben.
Für die vertiefende Analyse stehen dabei je nach Fragestellung aus der Erhebung zwischen 151 und 912 Datensätze zur Verfügung (Projektzwischenbericht, 2023).

Eigentümergeführte Unternehmen sowie Familienunternehmen zeichnen sich in der Praxis häufig durch eine hohe Einbindung der Unternehmensleitung bzw. der Gesellschafter in den Betriebsablauf bzw. die strategische Ausrichtung des Unternehmens aus. Ihnen wird Familiarität und Mitarbeiternähe sowie langfristig Orientierung durch generationenübergreifende Planungsperspektiven und ein höheres Bewusstsein für die soziale Verantwortung von Unternehmen nachgesagt. Gleichzeitig verfügen gerade kleinere Unternehmen (die häufig eigentümergeführt sind) über weniger Ressourcen, sodass Arbeitsschutz und PSNV anderes realisiert werden müssen als bei größeren Unternehmen. Wie diese Aufgaben erfüllt werden sowie welche Besonderheiten es dabei gibt und welche Rolle dabei andere Akteure und externe Partner spielen, ist Gegenstand der Forschungsarbeit.