Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein Überbegriff für eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenks sowie assoziierter Strukturen im Mund und Kopfbereich.
In Modul 1 lernen Sie die wichtigsten Grundlagen und Hintergründe zu CMD (Achse 1) kennen. Mithilfe von spezifischem Clinical Reasoning wird die gezielte und effektive Therapiestrategie der Achse 1- Problematiken entwickelt. Wichtige Grundlagen bilden dabei neben der typischen Anamnese vor allem die weltweit anerkannte CMD-Diagnostik (DC/TMD) und die Therapie nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Zur Anwendung kommen wirksame Techniken und Übungen sowie Tipps aus dem langjährigen Erfahrungsschatz und wissenschaftlichen Hintergrund der Dozent:innen.
In Modul 2 werden die Kenntnisse und Kompetenzen des vorausgegangenen Kurses (CMD Achse 1) nun um zusätzliche theoretische und praktische CMD-Inhalte (Achse 2) erweitert. Sie lernen für diese Achse 2- Problematiken neue evidenzbasierte Untersuchungs- und Behandlungsansätze kennen und wendest diese praktisch an. Mit wichtigen Assessments erfassen Sie dabei psychosoziale Risiken, welche CMD auslösen oder zumindest erhalten können. Dir wird verdeutlicht, welche Rolle Tinnitus und Körperhaltung bei CMD spielen und weshalb der Bruxismus (Zähneknirschen) nicht mit manualtherapeutischen Techniken effektiv therapiert werden kann.
Modul 3 ist für alle Therapeut:innen, welche weitere umfassende Kenntnisse und Kompetenzen erlangen möchten. Der Zusammenhang von CMD und HWS-Syndromen wird neurophysiologisch vertieft, die diagnostischen und therapeutischen Kompetenzen gezielt darauf ausgerichtet. Es werden mögliche Einflussfaktoren erfasst, die auch bei CMD-Patient:innen spezifische Symptome wie Schwindel oder Kopfschmerz und Migräne hervorrufen können. Hinsichtlich CMD und Whiplash Associated Disorders wird deutlich, ob eine alleinige CMD-Therapie ausreicht oder ein umfassenderes Therapiemanagement nötig ist. Der Trismus ist eine pathologische Funktionsstörung, die eine spezielle CMD-Therapie erfordert.
In den praktischen Anteilen können Sie Ihr bisheriges und neu erworbenes Wissen für eine langfristig erfolgreiche CMD-Therapie im Kontext der häufigsten Begleiterkrankungen vernetzen. Zusätzlich festigen Sie anhand verschiedener klinischer Beispiele das vielseitige physiotherapeutische Management bei CMD.
Modul 1 – Grundlagen
Klinische Muster erkennen und evidenzbasiert behandeln
Kursinhalte
• Funktionelle und beschreibende Anatomie: Kiefer- und Mundbodenmuskulatur, Kiefergelenk; Biomechanik und Neurophysiologie
• Umfangreiche Untersuchung: valide und reliable DC/TMD, weiterführende Diagnostik
• Interpretation der Befundergebnisse Achse 1: myogene, arthrogene und gemischte (diskogene) CMD
• Erkennen klinischer Muster
• Entwicklung der geeigneten Therapiestrategie
• Therapeutische Ansätze: Behandlung myogener, arthrogener (intra- und extraoral) und diskogener Pathologien
• Therapeutische Maßnahmen: Muskelbehandlung, Gelenktechniken, koordinative und funktionelle Übungen sowie Eigenübungen mit Alltagsrelevanz
Modul 2 – Chronische Beschwerden
Evidenzbasiertes Management spezifischer Krankheitsbilder
Kursinhalte
• Chronische Schmerzmechanismen am Kiefergelenk
• Grundlegende Schmerzphysiologie und Schmerzmechanismen
• Psychosoziale Faktoren im Kontext der CMD
• Patienten-Kommunikation und Motivation
• Erkennen von klinischen Mustern, Entwicklung geeigneter Therapiestrategien
• CMD und Tinnitus
• CMD und Bruxismus
• CMD und Körperhaltung
• Therapeutische Maßnahmen: Edukation, Wahrnehmungsschulung, Muskel- und Gelenktechniken, funktionelle Übungen, Eigenübungen mit Alltagsrelevanz
• Interdisziplinäre klinische Behandlungsbeispiele
Modul 3 – Differenzialdiagnostik
Aufbaumodul
Kursinhalte
Differenzialdiagnostik bei häufigen Begleiterkrankungen von CMD:
• CMD und Schwindel
• CMD und Zervikalsyndrom, zervikale Instabilität
• CMD und Whiplash Associated Disorders (Schleudertrauma)
• CMD und zervikogener Kopfschmerz, Spannungskopfschmerz und Migräne
• Trismus