SRH Hochschule für Gesundheit
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Vom Campus in die Praxis: Mehr Verantwortung als Physician Assistant

Angelika Maaß studierte an unserer Hochschule Physician Assistant – während des Studiums konnte sie sich fachlich und persönlich weiterentwickeln.

Im letzten Jahr haben Sie an unserer Hochschule Ihren Bachelor Physician Assistant abgeschlossen. Wie hat sich Ihr Berufsleben mit dem Abschluss verändert?

Ich habe bereits zu Beginn meines Studiums in der Onkologischen Tagesklinik im Westküstenklinikum in Heide gearbeitet. Als ich im letzten Semester war, durfte ich schon sehr viele Tätigkeiten ausüben, ich hatte sozusagen eine gute, intensive Einarbeitung, meist an der Seite einer Oberärztin. Dazu zählten Knochenmarkpunktionen, Anforderung von gewünschten Untersuchungen an andere Abteilungen bzw. Institute, Erhebung der Anamnesen, klinische Visiten, Aufklärungsgespräche, körperliche Untersuchungen, Verfassen von Arztbriefen, Anordnungen an die Pflege. Nach dem Abschluss meines Studiums hat sich daran nicht viel geändert. Ich übe diese Tätigkeiten in Delegation aus und habe immer ärztliche Ansprechpartner. Das schafft sowohl für die Patienten, aber auch für meine Kollegen und mich eine gute Vertrauensbasis. Nach wie vor übernehme ich die Mikroskopie, die ein Bestandteil meiner "alten" Tätigkeit als MTA ist.

Mit Freude darf ich zudem einige Unterrichtsstunden an die nachfolgenden Studierenden geben.

Was war rückblickend das Hilfreichste, das Sie im Studium gelernt haben?

Sowohl die Theorie als auch die praktischen Einsätze haben in der Kombination eine gute Ausgangsbasis für die Ausübung des PAs geschaffen. Die Vorlesungen über rechtliche Grundlagen, Kommunikation und Gesprächsführung, aber auch die Theorie über die Praxis wie Sonografie, EKG und Notfallsituationen sind oft hilfreich. Ich denke, dass jeder Studierende da wahrscheinlich andere Schwerpunkte setzt. Durch meine langjährige Erfahrung als MTA waren mir Vorlesungen wie Chemie, Hämatologie und Mikrobiologie nicht neu, zumal ich diese z. T. selbst unterrichtet habe.

Wie hat das Studium Ihre persönliche Entwicklung beeinflusst?

Ich freue mich über meine persönliche Weiterentwicklung durch das Studium. Mit dem Abschluss des Studiums hat sich mein Arbeitsfeld deutlich erweitert. Das bedeutet, dass ich mehr Verantwortung übertragen bekomme und mehr übernehmen darf.

In Deutschland ist das Berufsbild Physician Assistant noch nicht so etabliert wie in anderen Ländern. Wie erleben Sie das selbst und was kann hier noch getan werden, um die Entwicklung weiter voranzutreiben?

Leider ist das Berufsbild selbst beim medizinischen Personal oft unbekannt. Die Akzeptanz ist unterschiedlich, die Art der Einbindung war während des Studiums nicht überall gleich. Kollegen, die bereits Erfahrungen mit PAs gemacht hatten, waren oft aufgeschlossener. In meiner Abteilung erfahre ich durch die Einbindung ins Team sehr viel positive Resonanz. Die Patienten sind sehr vertrauensvoll.

Hilfreich wäre es, wenn der Beruf des PAs der Öffentlichkeit bekannter gemacht würde, zum Beispiel über die Medien, Aushänge in Krankenhäusern, Social Media. Noch bestehende Zweifel an diesem Berufsbild könnten damit ausgeräumt werden.

Was würden Sie Interessierten raten, die noch mit der Entscheidung hadern, das Studium aufzunehmen?

Die Entscheidungsfindung könnte durch ein Praktikum oder Gespräche mit PAs erleichtert werden.

Prof. Dr. Henrik Herrmann

Studiengangsleiter Physician Assistant, B. Sc., Studienzentrum Heide Professor für Physician Assistance, Schwerpunkt Innere Medizin

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