
Studierende der Medizinpädagogik am Campus Rheinland in Leverkusen besuchen die School of Health Professions Education (SHE) der Universität Maastricht.
Studierende der Medizinpädagogik am Campus Rheinland in Leverkusen besuchen die School of Health Professions Education (SHE) der Universität Maastricht.
Am 30. Juni 2023 machten sich 12 Bachelor- und Masterstudierende der Medizinpädagogik vom Campus Rheinland in Leverkusen gemeinsam mit ihrer Professorin Prof. Dr. Sabine Hubbertz-Josat auf den Weg in die benachbarte Niederlande, wo sie die School of Health Professions Education (SHE) der Universität Maastricht besuchten. Die Universität Maastricht arbeitet seit 1974 mit dem Modell des Problembased Learning (PBL) in allen Fakultäten und Studiengängen. Unterrichtssprache ist dabei Englisch. Ziel dieser Exkursion war es, von den jahrelangen Erfahrungen mit PBL zu lernen und nebenbei die eigenen Englischkenntnisse aufzufrischen, sodass das Lesen von englischsprachigen Artikeln für die Studierenden leichter wird.
Nach einer herzlichen Begrüßung mit Kaffee und Tee wurden die Studierenden gefragt, ob sie sich mit Naturwissenschaft und Technik beschäftigen wollten, was sie verneinten, denn sie wollten ja etwas über die spezielle Didaktik des PBLs lernen. Nach dieser Irritation erhielten sie erst einmal einen Überblick über das Problembased Learning, wie und warum es in Maastricht die einzige Lehrmethode ist. Ganz nach dem Motto „we practice what we teach!“ nahmen die Tutoren die Studierenden mit in die Welt des Lernens. Mit vielen Beispiele und Übungen lernten sie die 3 C of Education kennen: Constructive (logisch aufbauend), Contextual (kontextabhängig), Collaborative (gemeinsam).
Im Anschluss daran wurden die Bachelor- und die Masterstudierenden in zwei Gruppen geteilt, da sich die Wissensstände der beiden Studierendengruppen in Bezug auf PBL unterschieden. Jede Gruppe erarbeitete die erste Phase des PBLs nach 7-Sprung. So erhielt die eine Gruppe einen Fall mit dem Thema „Warum fliegen Flugzeuge?“, die andere Gruppe bearbeitete den Fall „Wo ist der Regenbogen?“ Hoch motiviert, die Fälle zu lösen, brachten die Tutoren die Studierenden also doch dazu, sich mit Naturwissenschaft und Technik zu beschäftigen. Die anschließende Diskussion widmete sich vorwiegend der Frage, ob sich alle Lerninhalte mit der Methodik des Problembased learning lehren lassen. Die Antwort hierzu war eindeutig „Ja!“.
Die Umsetzung gilt es nun in den nächsten Wochen und Monaten zu diskutieren, auszuprobieren und in die Lebenswelt der Schulen im Gesundheitswesen zu transferieren. Wie gut dies in dem bestehenden System gelingen kann, bleibt abzuwarten. Eins jedoch ist gewiss: Wer nach dem intensiven Tag bei SHE noch glaubt, Frontalunterricht sei eine sinnvolle und wichtige pädagogische Methode, um Wissen zu vermitteln, der hat große Wissenslücken und sollte diese schließen.
Studiengangsleiterin im Bachelor und Master-Studiengang Medizinpädagogik am Campus Rheinland, Professorin für Medizinpädagogik
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