
Den Traum vom Ausland hegte Magdalena Menzel schon nach der Schule – nach dem Studium verwirklichte ihn die Absolventin der SRH Hochschule für Gesundheit.
Den Traum vom Ausland hegte Magdalena Menzel schon nach der Schule – nach dem Studium verwirklichte ihn die Absolventin der SRH Hochschule für Gesundheit.
Magdalena Menzel studierte von Oktober 2019 bis März 2023 ausbildungs- bzw. berufsbegleitend Ergotherapie am Campus Gera der SRH Hochschule für Gesundheit. Nach Abschluss ihres Bachelor-Studiums zog es sie ins Ausland – fünf Monate verbringt sie nun auf Malta, wo sie neben ihrem Praktikum auch Land und Leute kennenlernt. In einem kurzen Interview hat sie uns einige Fragen zu ihrem Auslandsaufenthalt beantwortet.
Warum haben Sie sich für ein Auslandspraktikum und speziell für Malta entschieden?
Einen Auslandaufenthalt wollte ich eigentlich schon nach dem Abitur in Angriff nehmen, wobei mich das Angebot damals aber tatsächlich einfach völlig überwältigt hat, sodass ich erst einmal meine Ausbildung als Ergotherapeutin begonnen habe. Nach Abschluss meines Studiums war der Wunsch dann nur noch größer geworden, um v. a. meine Englischkenntnisse zu verbessern, noch selbstständiger zu werden und beruflich noch mehr verschiedene praktische Erfahrungen sammeln zu können. Speziell für Malta habe ich mich dann schließlich aus ganz pragmatischen Gründen entschieden...
Aufgrund meiner Sprachkenntnisse brauchte ich für das Erasmus-Programm ein englischsprachiges EU-Land und habe insgesamt über 100 Bewerbungen nach Irland, in die Niederlande und auf Malta verschickt. Großbritannien als weiteres mögliches Land war mir wegen des Brexits einfach zu aufwendig und unsicher geworden. Andere durchführende Organisationen wie bspw. Apex Social hatte ich zwischendurch zwar auch mal in Betracht gezogen, jedoch sollte dies mein erster längerer Auslandsaufenthalt sein, sodass mir das EU-Ausland erst einmal völlig ausreichte!
Die irischen Einrichtungen wollten schließlich, dass ich mich zuvor in deren Gesundheitssystem registrieren und meinen Abschluss damit anerkennen lasse. Dieser Prozess hätte mich allerdings sehr viel Geld und Zeit gekostet, sodass ich mich dagegen entscheiden musste. Die Absagen der Niederländer wurden eigentlich immer nur damit begründet, dass ich kein Niederländisch spreche. Tja, und so blieb "nur" noch Malta übrig, aber auch hier erhielt ich nur 2 Zusagen von insgesamt ca. 16 Anfragen und ja, Maltas zweite Amtssprache neben dem Maltesischen ist tatsächlich auch die englische Sprache, da habe ich wohl ziemlich großes Glück gehabt!
Wie hat Sie die SRH bei der Bewerbung und Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes unterstützt?
Von Frau König habe ich über den gesamten Prozess hinweg immer wieder ganz tolle Unterstützung bekommen, nicht zuletzt, weil sie mir auch einfach immer wieder Hoffnung gemacht hat, wenn ich mich mal wieder von den endlosen Absagen im Bewerbungsprozess entmutigen lassen habe. Darüber hinaus hat sie mir jedes Mal total schnell auf meine Fragen, beispielsweise zu den Verträgen o. ä., geantwortet und mich in den gesamten Ablauf eingewiesen!
Die Praktikumsstelle an sich musste ich mir dann aber natürlich selber suchen, wobei ich im Vorhinein tatsächlich niemals gedacht hätte, dass es so schwierig sein würde! Denn auch die offiziellen Seiten von Erasmus o. ä. haben mir in meinem doch eher speziellen Fall nicht wirklich weiter geholfen... Um die Wohnungssuche, das Abschließen notwendiger Versicherungen usw. habe ich mich dann auch komplett selbstständig bemüht, was sich aber im Vergleich als recht unkompliziert herausstellte!
Wie sieht Ihr aktueller Alltag auf Malta aus?
Ich arbeite hier nun für 35–40 Stunden die Woche in einer Einrichtung für Kinder, die alle entweder eine Autismus- und/oder ADHS-Störung haben und beobachte meine insgesamt fünf Kolleginnen im Moment noch recht viel bei ihrer Arbeit nach der Sensorischen Integrationstherapie nach J. Ayres. Teilweise übernehme ich aber auch schon vertretungsweise einzelne Behandlungen und soll bald erste eigene Patient:innen bekommen, für die ich dann auch entsprechend entlohnt werde.
An meinen beiden freien Tagen die Woche erkunde ich hier entweder mit meinen Kolleginnen oder Mitbewohner:innen, aber auch auf eigene Faust Schritt für Schritt das Land, was bei einer Fläche von der Größe Bremens in fünf Monaten denke ich ganz gut zu schaffen sein sollte!
Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis, was die größte Herausforderung?
Das eine bisher schönste Erlebnis ist wirklich schwer zu sagen, da Malta v. a. auch historisch gesehen ein äußerst spannendes Land ist, aber wenn ich eines festmachen müsste, dann ist es das In-Erfahrung-Bringen der Geschichte der Rotunda of Mosta, einer im 19. Jahrhundert erbauten Basilika mit der drittgrößten freitragenden Kuppel der Welt. Durch diese Kuppel ist am 09. April 1942 während einer katholischen Messe mit mehr als 300 Gästen eine deutsche Fliegerbombe eingeschlagen, aber aus irgendeinem Grund nicht explodiert, wodurch niemand schwer verletzt wurde und auch die Kuppel bis heute erhalten geblieben ist – ein wahres Wunder! Tja, und an diesem Wunderwerk darf ich nun jeden Tag vorbeilaufen, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit bin...
Die größte Herausforderung in diesem Land ist definitiv der Busverkehr für mich! Er ist zwar seit einigen Jahren nahezu kostenlos nutzbar, allerdings zu den Stoßzeiten hoffnungslos überfüllt und teilweise auch etwas unzuverlässig, was die Zeiten und Routen angeht, sodass man immer etwas aufpassen muss, ob man noch in die richtige Richtung unterwegs ist, aber auch daran kann man sich gewöhnen... Oh, und die Hitze von durchschnittlich über 33 Grad hier tagsüber im Sommer ist nicht zu unterschätzen, zumal es sich nachts kaum abkühlt...
Was nehmen Sie für Ihre weitere berufliche Entwicklung mit?
In meinem nächsten Job in Deutschland werde ich auf jeden Fall von den praktischen Erfahrungen mit den Kindern, aber auch von der sprachlichen Auseinandersetzung profitieren können und werde mich eventuell im pädiatrischen Bereich noch weiter vertiefen.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ausbildungsintegrierenden Bachelorstudiengang Logopädie; Campusmanagerin Heidelberg; International Office
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